Zur Tropfenfotografie benötigt man folgende technische Voraussetzungen:

 

Kamera

Die Kamera muß auf den M Modus (manuell) einstellbar sein, ebenso die Schärfe - vollautomatische Kameras erfüllen diese Voraussetzungen nicht. Somit können i.d.R. Bridge-, Spiegelreflex- oder Systemkameras verwendet werden. Wir verwenden Spiegelreflexkameras von Canon bzw. Nikon. Beide Kameras haben einen Cropsensor. Eine Vollformatkamera ist für die Tropenfotografie nicht notwendig; es gibt keinerlei Vorteil, eine zu benutzen. 

 

Objektiv

Als Objektiv eignet sich u.E. ausschließlich ein Makroobjektiv.  Als Brennweite haben sich 105 mm bewährt (wir benutzen das Sigma 105 mm f 2.8). Aufgrund der Fluchtdistanz können wir etwaigen Spritzern aus dem Weg gehen - erzielen aber zugleich einen Vergrößerungseffekt.

Blitzgeräte

Wir verwenden Blitzgeräte, die manuell einstellbar sind und die sich von ihrer Ausgangsleistung regeln lassen (bis zu 1/128 der Blitzleistung). Dies ist erforderlich, um die Tropfen "einzufrieren". Es empfiehlt sich, mehrere solcher Blitze zu benutzen. Die Geräte von Yongnuo (560) sind sehr gut und preiswert.


Stativ 

Ohne geht gar nicht - aber das hat ja schon jeder ...

Fernauslöser - Funkauslöser

Die für die Blitze vorhandenen Funkauslöser haben sich in der Praxis als sinnvoll erwiesen. Sind aber nicht zwingend notwendig, wenn die Kamera die Blitze anders auslösen kann (Blitzadapter mit Verlängerungskabel).

Ach ja, Kabel ... in unseren Workshops stellen wir immer wieder fest, daß jede Firma andere Anschlusskabel herzustellt. Dies hat dann seine Bedeutung, wenn die Kamera an eine Mikroprozessor-Steuerung angeschlossen wird.

 

Steuerungsgerät 

Unsere Anfänge haben wir ja schon beschrieben - nun haben wir "aufgerüstet"! Ein Tropfenspender mit Magnetventil war ganz oben auf der Liste. Hier kann exakt gesteuert werden, wie groß der Tropfen sein soll, sowie der zeitliche Versatz zwischen den einzelnen Tropfen. Eine ausgezeichnete Lösung bietet hier eltima an - jokie heißt das Produkt und  ist als Einsteigerlösung nur zu empfehlen.

Wer dann nicht nur ein, sondern mehrere Ventile ansteuern will (Mehrtropftechnik), muß sich einen Microcontroller zulegen. Es gibt verschiedene fertige Lösungen auf dem Markt - wir benutzen den crazyTrickler und sind hellauf begeistert. 

Wer technisch versiert ist, kann sich eine solche Steuerung auch selber basteln. Im Internet gibt es hinreichend Lösungen auf der Basis eines Arduinoboards.

Der Vorteil dieser Steuerungen ist, daß sie vom PC/Laptop aus gesteuert werden kann; auf diese Weise ist es möglich, Einstellungen zu speichern - die Reproduzierbarkeit einzelner Ergebnisse ist allerdings nicht gewährleistet, da zu viele Parameter das Ergebnis beeinflussen können.


Mit der Steuerung sowie den dazugehörigen Tropfenspendern nebst Ventilen kann's dann losgehen!

Nur - wer meint, jetzt kommt es zu den "Super"bildern, der irrt gewaltig!

 

Das wesentliche Bestandteil fehlt: Der Tropfen! Und der ist - je nach Flüssigkeit und Temperatur - unterschiedlich. Wir experimentieren mit Wasser, Öl, Buttermilch, Sahne, H-Milch, Wein, Glycerin - sogar Sherry - unter Hinzugabe von Farbe, Guarkernmehl o.ä.

... Jedesmal entsteht ein anderes, fantastisches Tropfengebilde - es bleibt also spannend!